Krachai – Fingerwurz – Chinesischer Ingwer
Krachai, was ist das denn nun wieder? fragt man sich vielleicht beim Lesen mancher Thai-Rezepte. Ich habe grachai zuerst in Kambodscha und dann in Thailand kennengelernt – es handelt sich um eine Pflanze aus der Familie der Ingwergewächse, und wie beim Ingwer wird auch nur die Wurzel davon verwendet.
Auf Deutsch und Englisch (und Französisch) spiegelt die Bezeichnung „Fingerwurz(el)“ die Optik der Pflanze wider: die recht dünnen Rhizome wirken wie Bündel von schlanken Fingern oder Tentakeln.
Herkunft und Anbau
Ursprünglich stammt die Pflanze wohl aus den bergigeren Regionen Chinas; heute wird sie in fast ganz Südostasien angebaut, unter anderem in Indien, Indonesien, Malaysia, Thailand und Sri Lanka, in Lagen oberhalb 1000 Metern. Die Pflanze ist mehrjährig.
Namen
Deutsch: | Chinesischer Ingwer, Fingerwurz |
Botanisch: | Boesenbergia rotunda, Kaempferia pandurata |
Englisch: | Chinese keys, fingerroot, lesser galangal, lesser ginger, Chinese ginger |
Französisch: | Petits doights |
Kambodschanisch: | k’cheay (Khmer: ខ្ជាយ) |
Malayisch / Indonesisch: | Temu kunci |
Thai: | krachai (กระชาย), grachai |
Vietnamesisch: | Cu ngai, Bong nga truat |
In der Küche
Während in China der chinesische Ingwer primär als Heilpflanze benutzt wird, findet man ihn oft als Gewürzpflanze bei den anderen Küchen im südostasiatischen Raum. Meist wird das Rhizom in Currypasten eingesetzt, wie der kambodschanischen Kroeung-Paste, oder der Nam Ya-Paste aus Thailand, aber auch in indonesischen und malaysischen Rempah-Pasten. In Thailand wird auch gern die fein geschnittene Wurzel noch roh zu Gerichten gegeben.
Der Geschmack ist gegenüber dem klassischen Ingwer etwas weniger brennend, erdiger, manche Quellen beschreiben ihn als ’seifig‘, ich würde ihn eher leicht medizinisch nennen. Am verbreitetsten ist die Pflanze wohl in der Thai-Küche, wo sie gern für Gerichte mit Fisch, aber auch mit Huhn benutzt wird.
Krachai findet man in der Frischeecke gut sortierter Asienläden. Getrocknet würde ich die Wurzel in der Küche eher nicht einsetzen, da sich dann der „medizinische“ Geschmack verstärkt.
Was könnte ich stattdessen nehmen?
Am ehesten bietet sich frischer Galgant an, notfalls auch frischer Ingwer, der aber sehr viel schärfer und ätherischer ist und zitrusigere Kopfnoten hat.
Spannend. Und wieder ein neues Gewürz kennengelernt. Wobei mich die Beschreibung des Seifigen ja fast etwas zurück hält (ich hab das Problem ja schon mit Koriander). Aber falls ich es im Asiashop sehe, werde ich die Wurzel mal zu Testzwecken in den Einkaufskorb wandern lassen.
Vielen Dank für den schönen Steckbrief!
Ich finde sie schmeckt gekocht eher ein bischen wie Zitroniger Ingwer, der nicht scharf ist. Aber sehr lecker.
Ich hatte die Wurzeln aus Interesseeinfach mal gekauft mit der Aussage, es sei wie Ingwer.
Vielen Dank für die Infos
Medizinischewirkung:1) Verdaungregulierend 2) Eingesezt 100g auf 0.7l Sake , teglich 20ml. Tonisierend for allem für die Männer 😉